Dienstag, 31. Juli 2012

Auf zu neuen Ufern

Es ist soweit.

Unser netter Gast Eva ist an Bord, wir sind bei den Cabo Verdischen Behörden ausklariert, Alita ist mit Proviant, Wasser und Diesel gefüllt und das Wetter Richtung Brasilien wird auch nicht mehr besser - wir werden also morgen Vormittag die Atlantiküberquerung angehen.Wir sind in 9 bis 11 Tagen auf den Fernando de Noronha Inseln (die Wetten laufen schon).

Natürlich melden wir uns von unterwegs wie immer regelmässig per Sailmail. Wir werden versuchen täglich eine Nachricht für den Blog abzuschicken. Da wir aber durch die intertropische Konvergenzzone fahren und dort mit viel Regen zu rechnen ist, kann es auch mal sein, dass wir ein oder sogar zwei Tage keine Verbindung bekommen - das ist ganz normal.  Also nicht gleich nervös werden, wenn mal keine Nachricht kommt (das gilt speziell für die Verwandten der Mitseglerinnen).

Samstag, 28. Juli 2012

Kleine Überraschungen

Seit wir uns entschlossen haben den Ankerplatz vor Sal Rei auf Boa Vista zu verlassen, gab es eine kleine Reihe Überraschungen.

Zunächst einmal sind wir einen Tag später ausgelaufen, als geplant. An dem Morgen, an dem wir ursprünglich Anker lichten wollten, war einfach kein Wind - gar keiner. Nicht mal ein Hauch. Also ging es einen Tag später los - kein Beinbruch.

Auf dem Weg nach Fogo haben wir ein kleines Riff mitten im Meer besucht, zwischen Boa Vista und Maio. Angeblich gibt es dort öfter Wale zu sehen - leider waren die grad auf Urlaub.

Bei unserer Ankunft auf Fogo mussten wir dann feststellen, dass dort derzeit gebaut wird. An der Stelle, wo normalerweise die Yachten ankern, waren 4 große Schwimmkräne damit beschäftigt, eine neue Mole zu bauen. In dem winzigen Hafen gab es also keinen Platz für uns und vor der Insel keinerlei geschützte Ankerplätzte. Also sind wir weiter, nach Brava.

Brava war eine positive Überraschung. Die kleine Insel ganz im Südwesten der Kap Verden ist sehr sympathisch. Wir haben eine "Bergwanderung" in die Stadt unternommen, die auf 500 Höhenmetern im Inneren der Insel liegt. Dort ist es überraschend grün und angenehm kühl. Die Straßen sind alle bemerkenswert breit, sogar mit Grünstreifen in der Mitte und viele der Häuser sind kleine Schlößchen. Alles in Allem wirkt es so, als sei diese Insel reicher und entspannter, als die anderen Inseln auf den Kap Verden, die wir bisher gesehen haben. Woher der "Reichtum" kommt, ist allerdings nicht so klar. Vielleicht weil sie hier erfolgreich Ackerbau betreiben können? (Bilder sind wie immer auf dem englischen Blog bzw. in der Photogalerie zu finden). Jedenfalls gibt es hier überhaupt keine Souvenierläden und man wird nicht alle fünf Meter angesprochen.

Als wir Brava am Donnerstag Nachmittag wieder verlassen wollten, kam gerade ein Frachter in den Hafen. Der hat die Fähre vom einzigen Pier vertrieben und gerade als wir fertig waren mit unseren Vorbereitungen, da legt sich doch die Fähre frech quer in den Hafen - mit einer Vorleine an die eine Seite und einer Achterleine auf die andere Seite, so dass für uns die Ausfahrt blockiert wurde.

Da sassen wir also - ein paar Stunden - bis der Frachter kurz vor Sonnenuntergang entladen war und die Fähre netterweise den Hafen wieder eröffnet hat.

Auf der Strecke von Brava nach Maio segelten wir 120 Seemeilen ständig hart am Wind. Bei nur 10 bis 15 Knoten Wind und wenig Welle ein großes Vergnügen. Leider hat sich dann zwischen Santiago und Maio eine blöde, kabbelige See aufgebaut, gegen die wir ankreuzen mussten. Deswegen und auch durch die verspätete Abfahrt auf Brava sind wir erst zwei Stunden nach Sonnenuntergang am Ankerplatz vor Maio angekommen - aber auch bei Dunkelheit war das Ankern dort kein großes Problem.

Hier am Strand werden wir nun zwei schöne Tage verbringen, bis wir dann am Montag Eva, unseren ersten Gast in Praia abholen, und mit ihr gemeinsam über den Atlantik segeln.

Samstag, 21. Juli 2012

Sonne, Sand und sanftes Schaukeln

Nun liegen wir eine Woche vor Boa Vista, auf unserem türkisgrünen Ankerfeld, umgeben von weißen Stränden, die Sonne bräunt uns, die leise Brise kühlt uns und der sanfte Südschwell schaukelt uns im beruhigenden Takt durch den Tag. Entspannung pur; das war genau das, was Michaela nach den vergangenen stressigen Monaten und ihrer Krankheit gebraucht hat. Es freut mich sehr, dass es ihr nach so viel Seele baumeln sichtlich besser geht.

Aber natürlich waren wir nicht gänzlich untätig. Ich hatte noch ein paar kleine Projekte an Bord, die mich die ersten Tage beschäftigt haben. Nebenbei haben wir die Insel erkundet. Wir waren Schnorcheln, haben die kleine Insel Sal-Rei am Ankerfeld umwandert und die Ruine des alten Forts bestaunt – und natürlich haben wir in der Stadt die besten Einkaufsmöglichkeiten ausgekundschaftet, den Bäcker in einer Seitengasse ertappt und am zänkischen Geschrei der Fischweiber den Fischmarkt erkannt.

Heute haben wir schließlich noch eine kleine Rundfahrt mit dem Alguer gewagt. Gesehen haben wir ein altes Wrack am Strand der Nordseite der Insel, eine weiße Sandwüste im Inneren der Insel und einem langen gelben Sandstrand an der Südseite mit großen Wellen und Millionen von Krabben. Also kurz gesagt: Boa Vista ist ein großer Sandhaufen mit einigen wunderschönen Ecken, die sich prima zum Entspannen und Fotografieren eignen.

Leider ist Boa Vista, ganz anders als Sao Vincente, im Wesentlichen die erweiterte Infrastruktur von zwei riesigen Hotels und diversen Appartementanlagen für Massen von Touristen aus Deutschland und Italien. Dementsprechend gibt es in der „Stadt“ hauptsächlich Souveniers zu kaufen. Gefühlt ist jedes dritte Geschäft ein „Outlet“ für afrikanisches Kunsthandwerk und weil die Konkurrenz so groß ist, muss man sich alle paar Schritte, wieder etwas Neues einfallen lassen, wie man dem aufdringlichen Künstler möglichst nett beibringt, dass man seine wunderschönen Sachen leider nicht kaufen wird.

Was es fast genauso häufig gibt, wie Souvenierläden, sind „Lojas“ - kleine Tante-Emma-Läden, meistens von Chinesen geführt, mit ungekühlten Lebensmitteln und allem möglichen anderen erdenklichen Krams. Dann gibt es noch die üblichen Tourveranstalter, Quad- und Autovermieter und ein paar wenige Bars und Restaurants – und das war‘s.

Wenn man mit dem Segelboot fährt, ist es ja oft so, dass man einen Ort in dem Moment verlassen muss, wenn man gerade die schönsten Plätze entdeckt hat und sich beginnt ein bisschen auszukennen. Hier haben wir diesen Punkt deutlich überschritten und praktisch alles entdeckt, was es zu entdecken gab. Es wird Zeit weiterzuziehen.

Morgen sind wir noch bei unseren Nachbarn, der „Ednbal“ aus Australien, zum Abendessen eingeladen – nachdem die beiden vorgestern bei uns zum Bordbarbecue waren. Ich freu mich schon sehr auf das Essen. Wenn ich Glück habe gibt es keinen Salat :)

Und wenn ich nicht an einer akuten Vitaminvergiftung leide, dann hört ihr wieder von mir im nächsten Hafen – wahrscheinlich von Fogo.

Sonntag, 15. Juli 2012

Lange nichts gepostet!

Ich hatte ja angedroht, dass ich ein paar Tage nichts posten wollte. Dass seit dem letzten Eintrag schon wieder mehr als eine Woche vergangen ist, kann ich kaum glauben. Anderseits ist es nicht so erstaunlich, weil wir in der Zeit viel gesegelt sind und da Michaela krank war, hatte ich auch zwischendrin viel zu tun.

Wie ihr vielleicht aus dem englischen Blog wisst, haben wir Mindelo verlassen und sind nun in Porto de Sal Rei, auf Boa Vista. Dazwischen hatten wir noch einen kurzen Stopp auf der kleinen, unbewohnten Insel St. Lucia. Aber bevor ich den Dingen voraus eile, fangen wir doch dort an, wo ich aufgehört habe – in Mindelo.

Ich war ja vor drei Jahren schon mal dort und bei der Ankunft sehr gespannt, was sich in der Zeit so getan hat. Auf den ersten Blick so gut wie gar nichts. Es ist immer noch dieselbe verschlafene Kleinstadt mit europäischem Flair und afrikanischem Herz. Gebäude und Straßenzüge haben sich kaum verändert. Es gibt ein paar wenige Neubauten, moderne in Beton gegossene Architektenträume, die gänzlich fehl am Platz wirken. Aber die Stadt ist weiterhin geprägt von alten, leicht angeranzten und meist sehr charmanten Bauten im wilden Stilmix. Hier haben die europäischen Bauherren ganz offensichtlich versucht, ein Stück von zuhause mit auf die Insel zu bringen.

Obwohl sich also nach außen wenig verändert hat, war schnell zu spüren, dass sich das Leben auf der Insel stark verändert hat. Es scheint inzwischen für den Großteil Arbeit zu geben, es fahren jede Menge neue Autos herum und wenn man die Menschen selbst beobachtet, dann wirken sie viel geschäftiger und zielgerichteter, als noch vor wenigen Jahren. Auch hier hat das 21’te Jahrhundert voll Einzug gehalten.

Einerseits freue ich mich natürlich für die Menschen, denn offensichtlich geht es mit der Insel bergauf. Es gibt kaum noch Bettler; die waren noch vor drei Jahren allgegenwärtig. Der schicke Supermarkt im Ort brummt inzwischen mit Einheimischen Yuppies, die dort einkaufen. Es sieht also so aus, als hätten die jungen Menschen vor Ort eine gute Chance Karriere zu machen. Früher mussten sie dazu das Land verlassen.

Alles in allem wirkt Mindelo so, als könnte es nicht mehr lange dauern, bis  das erste McDonalds Restaurant und die erste Zara Boutique seine Pforten eröffnet. Schade ist nur, dass mit jedem Schritt aus der Armut und in die moderne Zukunft ein wenig der einzigartigen Kultur dieser Insel verloren zu gehen scheint. Die zwei Schneiden des selben alten Schwerts…

Ich habe den Aufenthalt in Mindelo jedenfalls sehr genossen. Ich finde die Stadt charmant und es gibt eine ausgezeichnete, einheimische Küche – zu empfehlen ist vor Allem das Café Mindelo und das Hotel Restaurant Gaudi.

Ich denke Micha hat die Stadt nicht so gut gefallen. Das liegt zum Teil sicher daran, dass sie sich nun schon seit Monaten nach Strand, Sonne und Schwimmen im türkisblauen Wasser sehnt. Das kann Mindelo nicht bieten. Außerdem hat sie sich noch eine Infektion eingefangen und durch zwei Tage Fieber gequält, bevor ich Sie überreden konnte, zum Arzt zu gehen – mit dem Erfolg, dass Sie sich dann durch 5 Tage Antibiotikum quälen musste.

Jedenfalls hat Sie es – trotz ihres angeschlagenen Zustandes – nicht mehr in der Stadt ausgehalten. Also haben wir Dienstag mittags die Marina von Mindelo verlassen und sind gute zwanzig Seemeilen weiter, südlich der unbewohnten Insel St. Lucia, vor Anker gegangen.

Der erste Abend dort war sehr schön – so ganz allein vor dem gewaltigen Strand. Leider fing es schon in der Nacht ziemlich zu blassen an und am nächsten Tag hatten wir Windböen bis zu 42 Knoten –  also gute 75 Km/h. Wir sind zwar noch an den Strand gefahren, kurz geschwommen und haben ein paar Fotos gemacht. Aber der Wind hat den Sand dort aufgewirbelt und durch die Gegend geschossen, die Körner haben wie Nadeln auf der Haut gestochen. Verständlicherweise war uns nicht nach einem längerem Aufenthalt zu Mute. Wir haben nach den Abendessen den Anker gelichtet und sind nach Boa Vista aufgebrochen, wo wir Freitag früh angekommen sind.

Die erste Nacht der Überfahrt war sehr windig mit einer kabbeligen See und wegen der starken Antibiotika (Nebenwirkung: Orientierungslosigkeit) war das für Micha der Beginn einer ziemlich schrecklichen Überfahrt, die wegen überraschendem Gegenwind auch noch länger gedauert hat als nötig.

Zum Glück liegen wir nun endlich hier, im türkisblauen Wasser, ganz ohne Windböen (siehe Fotos). Wir wollen nun mal ein paar Tage ausruhen, so dass Micha in in aller Ruhe gesund werden kann. Sie hat gerade ihr letztes Antibiotikum genommen. Ich hoffe es geht ihr schnell besser und vielleicht kann ich ihr in den nächsten Tagen etwas bieten, das ihr Freude macht. Sie hat es wirklich verdient!

Freitag, 6. Juli 2012

Mindelo!

Wir sind gestern um 10:30 Uhr wohlbehalten und fit im Yachthafen von Mindelo auf den Kap Verden gelandet. Micha hat uns toll eingeparkt.

Seitdem habe ich mehrfach versucht zu duschen und hier im Blog zu posten. Wiederholte Stromausfälle haben alle meine Versuche zunichte gemacht. Immerhin haben wir stattdessen Alita innen und außen geputzt und waren selbst in der nächsten Bucht schwimmen – man muss Prioritäten setzen :)

Am Abend waren wir lecker essen, mit Kap Verdischer Live Musik. Der Typ konnte echt gut Gitarre spielen und traurige Lieder singen. Als ich dann zum letzten mal gestern Nacht versuchte ins Internet zu kommen, war die gekaufte Bandbreite aufgebraucht. Immerhin könnt ihr seitdem Michas neueste Bilder im englischen Blog bewundern und Euch ein Bild machen, wie es hier aussieht. Ich habe es aber noch geschafft zu duschen, bevor ich ins Koma fiel!

Da wir nun im sicheren Hafen sind, gibt es wieder weniger Beiträge von mir. Bitte nicht böse sein! Wenn Euch langweilig ist, könnt ihr Michas Blog verfolgen, oder noch besser: Liefert doch selbst einen Beitrag! Man kann zu jedem unserer Posts im Blog Kommentare abgeben. Schade, dass es so wenige tun. Wir haben das Logbuch extra in Blogform, damit alle die den Blog verfolgen, sich auch mal gegenseitig kennen lernen können. Also! Bitte nicht immer Eure Antworten mailen, sondern diese hier im Blog posten. Danke.

Mittwoch, 4. Juli 2012

18°19,2´N 023°54,2´W 04.07.2012 14:19 UTC

Es sind noch etwas über 100 Seemeilen bis Mindelo. Wie erwartet hat der Wind weiter nachgelassen und haucht nur noch mit 10 Knoten von hinten. Wir hatten eine wunderbar ruhige Nacht und einen erholsamen, faulen Tag. Der Atlantik ist unsere Badewanne und das Leben könnte sich kaum freier anfühlen.
Irgendwann morgen Vormittag werden wir in Mindelo ankommen - und es beginnt wieder ein neuer Abschnitt in unserem Leben. Wir freuen uns!

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Dienstag, 3. Juli 2012

20°11,3´N 022°10,0´W 03.07.2012 14:15 UTC

Natürlich gibt es jede Menge hier Bord, das ich wirklich aus tiefsten Herzen liebe. Allen voran natürlich meinen größten Schatz Micha, die beste Co-Skipperin der Welt. Ich könnte kaum mehr Glück haben. Dann natürlich Alita selbst, die beste Cruising-Yacht der Welt. Und da ist noch der Parasailor, ein echt geiles Teil. Seit gestern Mittag ist er drauf und seitdem haben wir etwa 200 Seemeilen zurückgelegt. Dabei waren wir die meiste Zeit bei 15 Knoten Wind und 7 Knoten Fahrt ganz gemütlich unterwegs. Während meiner Wache heute Nacht hatten wir über deutlich über 20 Knoten Wind und im Schnitt über 9 Knoten Fahrt. Wenn sie so dahin gleitet wie ein Pfeil, das Wasser um uns herum schäumt, dann ist Alita voll in ihrem Element - sie ist dann keine Segelyacht mehr, sondern eines der größten Surfbords der Welt. Ein echt super Gefühl mitten auf dem Atlantik bei Mondlicht so auf dem Meer dahin zu fliegen. Schade nur, dass mein Schatz bei dem Tempo nur schlecht schlafen konnte.
Was ich auch wirklich liebe, ist meine Konstruktion mit den vier großen Solarzellen hinten drauf. Es ist erst früher Nachmittag, Alitas Batterien sind bereits voll und die Sonne tankt weiterhin 300W ins System. Natürlich knallt sie hier fast senkrecht herunter und wir haben nur mäßig bis wenig Bewölkung - und ja, wenn die Bedingungen mal wieder schlechter sind, dann freu ich mich auch sehr über meinen Generator. Aber der abgasfreie, geräusch- und kostenlose Strom ist mir doch wesentlich lieber.
Ach ja. Was ich noch erwähnen wollte, auf der langen Liste der Dinge, die ich liebe: unsere Hightech Antirutsch Unterlagen, die wir uns auf der Boot in Düsseldorf haben aufschwatzen lassen! Darauf bleibt der Teller sogar noch stehen, wenn das meiste Essen bereits heraus gelaufen ist. Seit wir diese Dinger haben, macht das gemeinsame Dinner wesentlich mehr Spaß, weil wir nicht alle paar Sekunden irgendeinen Flüchtling einfangen müssen. Wir können sogar Messer und Gabel gleichzeitig verwenden, weil wir nicht mehr eine Hand brauchen, um die Beilagen festzuhalten. Ach ja. Die kleinen Freuden des Seefahrers... :)
Noch etwa 240 Seemeilen bis Mindelo. Da der Wind wohl weiter nachlassen wird, vermute ich, dass wir Donnerstag Nachmittag in dort einlaufen.

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Montag, 2. Juli 2012

22°27,3´N 020°06,4´W 02.07.2012 13:40UTC

Wir sind nun über der Hälfte der Strecke. Der Wetterbericht prohezeit es, und unser Anemometer (Windstärkemessgerät) bestätigt es, dass der Wind weiter nachlässt. Also haben wir vorhin den Spinaker gesetzt. Es sieht so aus, als könnten wir ihn ein paar Tage oben lassen und darüber freu ich mich sehr. Endlich sind wir die ausgebaumte Genua los, die verursacht nämlich nervige Querkräfte, die die Yacht aufschauckeln.
Kurz nachdem der Spi oben war, kamen ein paar Delfine zu Besuch und wollten sich das mal genauer ansehen. Das hat Micha auf Höchste erfreut.
Was soll man dazu noch sagen. Heute ist ein wunderschöner Tag, es wird spürbar wärmer und uns geht es saugut, bis auf die kleinen Blessuren und die Müdigkeit natürlich. So kann's gern weitergehn.

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Sonntag, 1. Juli 2012

24°29,6´N 018°34,7´W 01.07.2012 14:28UTC

Wir haben Gran Canaria inzwischen 290 Seemeilen hinter uns gelassen. Die See hat sich beruhigt und der Wind hat sich auf konstante 5 Windstärken aus NE eingependelt. Wir schauckeln weiter gemütlich Richtung Kap Verden. Ich hatte heute morgen einen Anflug einer Erkältung, die ich aber nach zwei ausgiebigen Freiwachen Schlaf und einen mit Liebe zubereiteten Tee wieder in den Griff bekommen habe. Es ist hier, westlich der Sahara Mitten im Sommer, überraschend kühl. Nachts haben wir im Wind gefühlte 15 Grad und tagsüber in der Sonne wird es sogar im geschlossenen Innenraum nicht wärmer als 26°. Micha geht es gut, bis auf einen bösen blauen Fleck am Allerwertesten und fehlenden Auslauf. Alle Details dazu, wie immer auf dem englischen Blog.

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